Haemoplasmen auch bei Hunden in Kuba – Erfolgreiche Zusammenarbeit mit Kuba

2022-01-20

Haemoplasmen auch bei Hunden in Kuba – Erfolgreiche Zusammenarbeit mit Kubanischen ForscherInnen

Eine mehrjährige gute Zusammenarbeit zwischen ForscherInnen aus Kuba (Prof. Belkis Corona-Gonzales, Dr. Adrian Diaz-Sanches, Lisset Roblejo-Arias und Team) mit dem Klinischen Infektiologie-Team des Veterinärmedizinischen Labors (Prof. Regina Hofmann-Lehmann, Dr. Marina Meli) zeitigt immer wieder schöne Erfolge.

Eine gerade erschienene Publikation in Acta Tropica (Roblejo-Arias et al. 2022) beschreibt den ersten molekularen Nachweis von haemotropen Mykoplasmen bei Hunden in Kuba. Für die Querschnitts-Studie wurden 183 Blutproben von Hunden in Tierheimen und 208 von privat gehaltenen Hunden genommen in der Provinz La Habana genommen. Die Forschenden konnten beide bisher bekannten caninen Haemoplasmenarten, Mycoplasma haemocanis und ‘Candidatus Mycoplasma haematoparvum’ bei den untersuchten Hunden feststellten. Insgesamt waren 15,1% (59/391; 95% CI: 11,5–18,7) der Hunde PCR-positive für Mycoplasma haamocanis, 4,4 % (17/391; 95% CI: 2,3–6,4) für „Candidatus Mycoplasma haematoparvum“ und 1,5% (6/391; 95% CI: 0,3–2,8) zeigten eine Ko-Infektion mit beiden Haemoplasmen. Bei 110 der 391 Hunde fanden sich zum Zeitpunkt der Blutentnahme Zecken (91 bei den 183 Hunde aus Tierheimen; 19 bei den 206 privat gehaltenen Hunde). Es wurden total 780 Zecken von diesen Hunden gesammelt. Alle getesteten Rhipicephalus sanguineus sensu lato-Zeckenproben waren PCR-negativ, aber das Auftreten eines Zeckenbefalls war signifikant mit einer Hämoplasmen-Infektion bei den Hunden assoziiert. Die DNA-Sequenzierung und phylogenetische Analyse auf der Grundlage von 16S-rRNA-Gensequenzen zeigten eine geringe genetische Variabilität zwischen Mycoplasma haamocanis- und „Candidatus Mycoplasma haematoparvum“-Isolaten aus Kuba.

Die Erstautorin, Lisset Roblejo-Arias, ist die Empfängerin eines Bundes-Exzellenz-Stipendiates (Swiss Government Excellence Scholarship) gefördert durch die Eidgenössische Stipendienkommission für ausländische Studierende (ESKAS) 518 (Stipendiumskennzeichen: 2019.0666). Sie verbrachte ein Jahr am Veterinärmedizinischen Labor in Zürich um dort in Zusammenarbeit mit dem Team vor Ort ihre Arbeiten durchzuführen.

Wir gratulieren Lisset, Belkis und Adrian und Co-worker zu dieser gelungenen Publikation und freuen uns auf eine weitere gute Zusammenarbeit!


Weitere Informationen zum Nachweis von Haemoplasmen mittels PCR bei verschiedenen Spezies finden Sie in unserem Formular "Laborauftrag".

Bild: Adaptiert von Lisset et al 2022