SARS-CoV-2
bei Wildtieren
2025-02-13
Neue Studie veröffentlicht: Untersuchung der potenziellen Rolle von Wildtieren als Reservoir für SARS-CoV-2 in der Schweiz
Das Veterinärmedizinische Labor in Zürich hat in Zusammenarbeit mit dem Institut für Fisch- und Wildtiergesundheit (FIWI) in Bern eine landesweite Studie durchgeführt, um die mögliche Rolle freilebender Wildtiere als Reservoir für SARS-CoV-2 zu erforschen. Das Projekt wurde vom Bundesamt für Umwelt (BAFU), Abteilung Boden und Biotechnologie, sowie dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) finanziert. Zwischen September 2021 und Dezember 2023 wurden Proben von verschiedenen Tierarten entnommen, darunter Feliden (Luchse, Wildkatzen), Kaniden (Wölfe, Goldschakale, Füchse) und Musteliden (Marder, Dachse, Iltisse). Die Probenahme erfolgte sowohl in der Pathologie des FIWI als auch in enger Zusammenarbeit mit den kantonalen Jagdverwaltungen, unterstützt durch Wildhüter und Jäger. Blutproben wurden auf anti-SARS-CoV-2-Antikörper untersucht, während oronasale, oropharyngeale sowie rektale Tupfer und Gewebe auf virale RNA getestet wurden.
Keines der untersuchten Tiere zeigte eine aktive SARS-CoV-2-Infektion, jedoch wurde serologisch eine Exposition gegenüber dem Virus bei 14 freilebenden Rotfüchsen (Figur 1), zwei Eurasischen Luchsen (Figur 2) und einer Europäischen Wildkatze nachgewiesen.
Figur 1: Verteilung der serologisch positiven, verdächtig positiven und negativen Füchse in den verschiedenen Kantonen der Schweiz und Liechtensteins.
Figur 2: Verteilung der serologisch positiven, verdächtig positiven und negativen Luchse in den verschiedenen Kantonen der Schweiz und Liechtensteins.
Dies stellt den ersten Bericht über SARS-CoV-2-Antikörper bei freilebenden Rotfüchsen, Eurasischen Luchsen und Europäischen Wildkatzen weltweit dar. Die Studie bestätigt die Ausbreitung von SARS-CoV-2 unter freilebenden Wildtieren in der Schweiz, bietet jedoch keine Hinweise auf die Bildung eines Reservoirs. Unsere Ergebnisse betonen die Anfälligkeit von Wildtierpopulationen für SARS-CoV-2 und unterstreichen die Wichtigkeit, Krankheiten im Rahmen des One-Health-Konzepts zu verstehen.