SARS-CoV-2 Deltavariante bei Schweizer Haustieren

2023-01-23

Untersuchungen zur SARS-CoV-2 Deltavariante bei Schweizer Haustieren aus COVID-19 betroffenen Haushalten

Beim Menschen sind fünf der besorgniserregenden Varianten (variants of concern, VOC) des SARS-CoV-2 Virus bekannt. Im Gegensatz dazu sind bei unseren Haustieren nur vereinzelte Fälle von Tieren mit Infektionen mit spezifischen Virusvarianten beschrieben.

In Zusammenarbeit mit der Universität Glasgow und der ETH Zürich konnte die SARS-CoV-2 Deltavariante nun bei Schweizer Tieren aus COVID-19 betroffenen Haushalten festgestellt und näher untersucht werden.

Um Erkenntnisse zu Infektionen von Haustieren mit der SARS-CoV-2 Deltavariante zu gewinnen, wurden neun Haushalte mit SARS-CoV-2 positiven Haushaltsmitgliedern näher untersucht. Elf Katzen und drei Hunde wurden in diesen Haushalten positiv auf die SARS-CoV-2 Deltavariante getestet. Wie anhand der grafischen Darstellung eines Haushalts gezeigt, konnte bei Tieren häufig bereits während der Quarantänezeit der Besitzer*innen eine Infektion mittels positivem PCR-Test nachgewiesen und im späteren Verlauf auch Antikörper gegen SARS-CoV-2 Delta festgestellt werden.


Zusätzlich wurde mithilfe neuester Sequenzierungsverfahren («next generation sequencing») das virale Genom, welches in den Tieren nachgewiesen wurde mit dem ihrer Besitzer*innen verglichen.

Die Studie zeigt, dass die viralen Sequenzen von Tier und Mensch aus demselben Haushalt zumeist nur geringe Unterschiede aufweisen. Dies spricht für eine Ansteckung innerhalb des Haushalts. Zusätzlich wurden auch einige Sequenzvariationen entdeckt, die in Haustieren häufiger vorkamen oder nur bei den untersuchten Tieren gefunden werden konnten, was auf eine Anpassung an den tierischen Wirt hinweisen könnte.

Die gesamte Veröffentlichung zum Nachlesen gibt es hier (Open Access): https://www.mdpi.com/1999-4915/15/1/245