Neuigkeiten von unserem FIP-Studienteam

Nach mehreren Jahren grundlegender Forschung über die Therapie der felinen infektiösen Peritonitis (FIP) bei der Katze ist gerade wieder erfolgreich ein wissenschaftlicher Artikel mit wichtigen Daten für die Praxis erschienen.

In einer kontrollierten Studie hat das Team von Prof. Hartmann an der LMU in München zusammen mit unserem Team am Universitären Tierspital in Zürich eine verkürzte Therapiedauer untersucht. Bisher wurden Katzen mit bestätigter FIP während 84 Tage mit dem antiviralen Wirkstoff GS-441524 behandelt; nun wissen wir, dass auch 42 Tage orale Therapie mit GS-441524 (Bova, UK) wirksam ist. Es fand sich kein Unterschied bez. Heilungschance, klinischer Erholung oder Anzahl der Viruspartikel im Blut und/oder Körperhöhlenergüssen, ob die Katzen nun während 42 oder 84 Tage therapiert wurden. In der Studie eingeschlossen wurden 40 Katzen mit bestätigter FIP und FIP-verursachten Körperhöhlenergüssen; je 20 Katzen pro Gruppe (42 oder 84 Tage Therapie). In jeder der beiden Gruppen konnten jeweils 19 Katzen von der FIP geheilt werden (19/20; 95%). Ob sich die 42 Tage auch bewähren bei anderen FIP-Formen (mit Augen- oder ZNS-Beteiligung) wird im Moment bei uns am Universitären Tierspital in Zürich untersucht; auch diese Resultate sollten schon bald publiziert werden können.

Wir empfehlen daher nun erstmals, basierend auf unserer gut kontrollierten wissenschaftlichen Studie, eine Therapiedauer von 42 Tagen mit dem Medikament GS-441524 der Firma Bova für Katzen mit FIP und Körperhöhlenerguss. Die Verkürzung der Therapiedauer um die Hälfte ist eine grosse Erleichterung für die Katzen und Besitzer*innen; die Kosten sind tiefer, die teils herausfordernde Tablettengabe weniger lang und die Erfolgschancen sind bei entsprechender Betreuung durch tierärztliche Spezialist*innen gleich hoch.

Den wissenschaftlichen Artikel finden Sie unter (open access): https://www.mdpi.com/1999-4915/16/7/1144

Weitere Angaben zu unserer FIP-Therapiestudie finden Sie unter: https://www.tierspital.uzh.ch/kleintierkliniken/infektiologie-gesundheitsvorsorge/therapiestudie-fip-katzen/

Unsere Studie wird verdankenswerterweise unterstützt durch die Stiftung für Kleintiere, die Schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin (SVK), den Global Strategy and Partnership Fund der Universität Zürich (UZH) und die Stiftung für wissenschaftliche Forschung der UZH.