Spannendes aus der Hämatologie
2023-07-25
Anaplasma phagocytophilum in eosinophilen Granulozyten eines Rindes
Die Infektion mit Anaplasma phagocytophilum (A. phagocytophilum) ist eine bakterielle vektorübertragene Erkrankung, die bei Rindern sowie auch Pferden, Hunden und Katzen in der Schweiz vorkommt. A. phagocytophilum wird durch die Zecke Ixodes ricinus übertragen. Häufige Symptome einer Infektion sind Fieber, Apathie, Lethargie, Anorexie, Thrombozytopenie und Lahmheiten. In schweren Fällen kann eine Infektion auch zum Tode führen.
Daher ist eine schnelle Diagnose einer Infektion mit A. phagocytophilum wichtig. Wie in diesem Fall sind die Anaplasmen oft auch bereits im Blutausstrich auffindbar. Dabei liegen die Bakterien intrazytoplasmatisch in neutrophilen und auch in eosinophilen Granulozyten als Gruppen (Morulae) vor (siehe Bilder). Die PCR aus EDTA-Blut stellt eine sensitive Methode zum Erregernacheis dar und wird zur Überprüfung von Verdachtsfällen empfohlen.
Bilder: Eosinophile Granulozyten im Blut eines Rindes mit intrazytoplasmatischen Anaplasma phagocytophilum Morulae (blaue Pfeile)