Eine gute Nachricht!
2022-04-04
Schweizer Streunerkatzen sind von SARS-CoV-2 nicht betroffen.
In Zusammenarbeit mit der Schweizer Tierschutzorganisation «Network for Animal Protection» (NetAP) konnten im Veterinärmedizinischen Labor Speicheltupferproben von Streunerkatzen aus 14 Schweizer Kantonen, welche im Rahmen von Kastrationsaktionen durch NetAP für andere diagnostische Untersuchungen gesammelt wurden, auf SARS-CoV-2 untersucht werden.
Das SARS-CoV-2 Virus, welches sich seit 2019 auf der ganzen Welt verbreitet hat, kann auch Tiere infizieren. So wurden bereits über 600 Infektionen bei 19 verschiedenen Tierarten an die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) gemeldet. Dass Katzen hochempfänglich für das neue Virus sind, konnte bereits zu Beginn der Pandemie nachgewiesen werden.
In dieser kürzlich publizierten Studie des Veterinärmedizinischen Labors wurden die Speicheltupferproben der 1405 Streunerkatzen mithilfe einer RT-qPCR Untersuchung auf das Vorhandensein von SARS-CoV-2 RNA untersucht. Proben, gesammelt vor dem 25. Februar 2020 (n=523) wurden in eine pre-COVID-19 Kontrollgruppe eingeteilt; alle Anderen (n=882) in eine COVID-19 Gruppe. Alle Katzen wurden negativ auf SARS-CoV-2 getestet. Die räumliche Nähe der untersuchten Streunerkatzenpopulationen (abgebildet mit gelben und grünen Punkten) zu SARS-CoV-2 positiv getesteten Schweizer Hauskatzen (abgebildet mit roten Dreiecken) ist in der unten angeführten Grafik ersichtlich.
Ein Grund für diese negativen Resultate könnte sein, dass Streunerkatzen oft keinen engen Kontakt zum Menschen pflegen und somit die Gefahr der direkten Übertragung klein ist. So scheint es, dass auch indirekte Übertragungswege (Abfälle, Schmutzwasser, Futterstellen) keine grosse Rolle spielen und sich die Schweizer Streunerkatzenpopulation bisher nicht als Reservoir für SARS-CoV-2 etabliert hat.
Die gesamte Publikation zum Nachlesen gibt es hier: https://www.mdpi.com/1999-4915/14/4/681/htm