Risikofaktoren bei der SARS-CoV-2 Übertragung

2023-05-15

Welche Risikofaktoren begünstigen eine SARS-CoV-2 Infektion bei Haustieren aus COVID-19 betroffenen Haushalten?

Eine höhere Prävalenz von SARS-CoV-2-Infektionen bei Tieren, die engen Kontakt zu SARS-CoV-2-positiven Menschen haben, wurde in mehreren Ländern nachgewiesen.

Ziel einer aktuellen prospektiven Studie war es, die SARS-CoV-2-Prävalenz bei Tieren aus Schweizer COVID-19-Haushalten zu bestimmen und mögliche Risikofaktoren für eine Infektion abzuschätzen. Die Studie umfasste 226 Haustiere (172 Katzen, 76,1 %; 49 Hunde, 21,7 %; und 5 andere Tiere, 2,2 %) aus 122 COVID-19-betroffenen Haushalten. Die Tiere wurden mittels RT-qPCR auf virale RNA und/oder serologisch auf Antikörper und neutralisierende Aktivität getestet. Zusätzlich wurden Oberflächenproben von Tierfellen und Betten einer RT-qPCR unterzogen.

Ein Fragebogen zu Hygiene, Tierhygiene und Kontaktintensität wurde von den Haushaltsmitgliedern ausgefüllt. Insgesamt wurden 49 der 226 Tiere (21,7 %) aus 31 der 122 Haushalte (25,4 %) positiv/fraglich positiv auf SARS-CoV-2 getestet, darunter 37 der 172 Katzen (21,5 %) und 12 der 49 Hunde (24,5 %).

Die Oberflächenproben wurden in Haushalten mit SARS-CoV-2-positiven Tieren signifikant häufiger positiv getestet als in Haushalten mit SARS-CoV-2-negativen Tieren. Deutlich mehr positive Tiere stammen aus Haushalten mit Minderjährigen. Bei Katzen waren ein kürzerer Aufenthalt im Freien und eine häufigere Entfernung von Kot aus Katzentoiletten Faktoren, die signifikant mit höheren Infektionsraten assoziiert waren. Die Studie betont, dass das Verhalten der Halter und die Lebensumstände der Tiere die Wahrscheinlichkeit einer SARS-CoV-2-Infektion bei Haustieren beeinflussen können. Daher ist es wichtig, die Infektionsübertragung und -dynamik bei Tieren zu überwachen sowie die möglichen Risikofaktoren für Tiere in infizierten Haushalten zu identifizieren.

Die Studie wurde verdankenswerterweise durch das BLV (Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen) und BAG (Bundesamt für Gesundheit) finanziell unterstützt.

Die gesamte Veröffentlichung zum Nachlesen gibt es hier (Open Access): https://www.mdpi.com/1999-4915/15/3/731#

Bild: Darstellung des Ablaufs der Rekrutierung teilnehmender Haushalte und Probenanalysen.